Datum: 25. Mai 2017
Wettbewerb: Landespokal Berlin, Finale
Ort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Zuschauer: 6.690
BFC: Hendl – Köhne, Pereira da Silva, Malembana, Schmunck – Rabiega, Schünemann (108. Billhardt), Lambach, Breitfeld (78. Breustedt) – Srbeny, Pröger – Trainer René Rydlewicz
Viktoria: Kisiel – Franke (93. Trianni), Gunte, Brendel, Yilmaz (108. Hollwitz) – Reher, Skoda, Haubitz, Pekdemir – Ergirdi, Benyamina – Trainer Ersan Parlatan
Tore: 1:0 Breustedt (96.), 1:1 Ergirdi (111.), 2:1 Pröger (118.), 3:1 Pröger (120.+1)
Bericht: Nach dem Himmelfahrtsgrillen mit dem Berliner Portowcy-Haufen und gut gefülltem Kiełbasa-Bauch ging es in den Jahn-Sportpark zum Landespokalfinale Berlin. Wie so oft gab sich hier der DDR-Rekordmeister die Ehre, was er aber im Moment oft tut, da sein heimisches Stadion im Sportforum Hohenschönhausen den Regionalligaanforderungen nicht entspricht und der BFC somit auch die Punktspiele an der Cantianstraße austrägt. Es standen sich mit Viktoria 89, dem zweimaligen Deutschen Meister und dem BFC Dynamo der Tabellenvierte und der Tabellenfünfzehnte der abgelaufenen Saison gegenüber, die Tempelhofer gingen also durchaus als leichter Favorit ins Spiel, konnten der Rolle aber in keiner Phase des Spiels gerecht werden.
Die ersten 90 Minuten hätte man sich getrost sparen können, „das Spiel lebt von der Spannung“ und „ein Tor würde dem Spiel nicht gut tun“ (weil sich der Führende dann definitiv nur hinten reingestellt hätte) waren die begleitenden Sätze des Krampfes auf dem Rasen. Die Verlängerung hatte es dafür umso mehr in sich, brachte noch 4 Tore hervor und zwei Minuten vor dem erwarteten Elfmeterschießen machte der zu Rot-Weiss Essen wechselnde Kai Pröger mit einem Doppelpack den Sack zu und Weinrot-Weiß feierte den DFB-Pokal-Einzug.
Unterstützt wurde Dynamo von etwa 4.500 Fans, wie immer feinstes Ostberliner Klientel mit all seinen Klischees, eine andere Welt. Zu gern hätte man mal ein paar Greifarme wie beim Plüschtierautomaten rüber in den angrenzenden Mauerpark gleiten lassen, um ein paar dieser in Massen dort das ach so kultige Berlin feiernden Prenzl’berger und zugezogenen Ökohipster zu packen und inmitten des weinroten Haufens wieder abzuladen. Wobei mir jetzt nicht klar ist, welche Seite sich da mehr erschrocken hätte.