Datum: 20. Mai 2017
Wettbewerb: 3. Liga, 38. Spieltag
Ort: Stadion an der Gellertstraße
Zuschauer: 7.853
Chemnitz: Kunz – Bittroff, Dabanli, Reinhardt, J. Koch (46. Cincotta) – Jopek, Grote – Mast, A. Fink (88. Breitfelder), Baumgart (78. Hansch) – Frahn – Trainer Sven Köhler
Hansa: Schuhen – Ahlschwede, Henn, M. Hoffmann, Dorda (72. Quiring) – Gardawski – Gebhart, Bischoff (72. Garbuschewski), Jänicke, Holthaus – Ziemer (46. Wannenwetsch) – Trainer Uwe Ehlers
Tore: 1:0 Henn (26., ET), 2:0 Baumgart (35.)
Bericht: Letztes Saisonspiel. Klar, dass Hansa nochmal direkt davor den Trainer feuert und Christian Brand eine Woche früher in den Sommerurlaub starten kann. Zur neuen Saison gibt es also den x-ten Neuaufbau, doch ein solcher endete in den letzten Jahren immer mit Abstiegskampf oder maximal einem Platz im unteren Tabellenmittelfeld. Mit Pavel Dotchev steht schon der neue Trainer bereit, er sah sich heute das Spiel in Chemnitz schon mal von der Tribüne aus an und dürfte ob der gebotenen Leistung wenig begeistert sein, auch wenn es in diesem Spiel nur noch um die Ehre ging, welche den Spielern allerdings nur mäßig wichtig zu sein schien.
In Chemnitz war ich nun schon mehrmals, allerdings nur im alten Stadion oder während des Umbaus. Betrachtet man den nun fertigen Zustand, muss man sagen, dass es weitaus hässlichere Neubauten gibt und die Lösung mit den Glaswänden in den Ecken und vor allem die Entscheidung, die Flutlichtmasten stehen zu lassen, ein Fünkchen Licht in die traurige Dunkelheit des Verschwindens alter Stadien scheinen lassen. Der Stimmung tut die neue Hütte sicherlich gut, auch wenn Karl-Marx-Stadts Fanszene rund um UC99 und Ultrà Bande sicherlich noch eine Weile braucht, um die große neue Hintertortribüne nach eigener Zufriedenheit mit Leben und vor allem Lautstärke zu füllen. Meinen Daumen nach oben bekommen die Chemnitzer trotzdem immer noch für wohl eine der geilsten Zaunfahnen des deutschen Fußballs: „Ultras gegen Pornos mit Handlung – weniger labern, mehr Action!“ In welchem Zusammenhang die wohl mal das Licht der Welt erblickte…
Unsere Reisegruppe reiste jedenfalls schon einen Tag früher nach Sachsen, mit Quer-Durchs-Land-Tickets hieß das Ziel das schöne Döbeln, wo wir in der dortigen Dorfdisco den Männeranteil umgehend in die Höhe schießen ließen – wobei dann immer noch mehr Frauen anwesend waren (wo gibt’s denn sowas heute noch?!). Nach kurzer Nacht stand dann zum Glück nur eine 45-minütige Zugfahrt an, um sich dem fußballerischen Elend rund um den FC Hansa hinzugeben und mit Abpfiff des Spiels gegen 15:20 Uhr waren wir uns dann einig, dass man dieses geile Wochenende auch getrost ohne Fußball hätte planen können. Bleibt nur zu hoffen, dass man sich im Landespokalfinale gegen den MSV Pampow nochmal zusammenreißt und sich mit einem Sieg die DFB-Pokal-Teilnahme sichert.