Datum: 19. April 2015
Wettbewerb: Bezirksliga Berlin, 2. Abteilung, 24. Spieltag
Ort: Wackerplatz
Zuschauer: ca. 60
Tore: keine
Bericht: Sonntagnachmittag, schönes Wetter – die Gelegenheit und Laune trieb einen mal wieder raus, um alte Weggefährten beim Kampf mit dem runden Leder und mit runden Gegenspielern in den Niederungen des Berliner Fußballs zu besuchen.
Wem der SC Wacker 04 Berlin noch etwas sagt, dem sei der Wackerplatz in Berlin-Reinickendorf ans Herz gelegt. Hier spielte der Klub in den 70er Jahren vier Jahre lang vor stets 2.000-5.000 Zuschauern in der 2. Bundesliga. Nur für Spiele mit noch höher erwartetem Andrang wurde ins Poststadion ausgewichen.
1994 wurde der Klub nach Insolvenz aufgelöst, die Fußballer siedelten zum in der Nachbarschaft befindlichen und bisherigen Kiezrivalen BFC Alemannia 1890 über, dessen Fußballabteilung seitdem als BFC Alemannia 1890/Wacker an den Start ging. Der Namenszusatz wurde 2013 jedoch entfernt, seitdem ist das „Wacker“ von der Fußballlandkarte endgültig gelöscht. Im Berliner Fußball-Jargon wird sich das „Alemannia-Wacker“ oder „Wacker-Alemannia“ jedoch noch lange halten, das hat sich tief in den Sprachgebrauch gearbeitet.
Das Spiel war ein Achtliga-Kick, von dem man genau das bekam, was man erwartete. Der Schiedsrichter liegt natürlich stets falsch und es wird ihm auch wortgewaltig mitgeteilt, ausgeteilt haben dagegen die teilweise wenig athletischen Kicker der Heimelf, während die Gäste aus Ostberlin ordentlich einstecken mussten und selbstverständlich mit den Platzverhältnissen haderten, wenn der Ball mal wieder unbedrängt verstolpert wurde. Abseits des Platzes gab es auch allerhand zu beobachten – die in der Vergangenheit schwelgenden Mecker-Opis am Spielfeldrand, wie es sie auf jedem Fußballplatz der Welt gibt, fanden auch hier ihren Treffpunkt und gaben einige mehr oder auch weniger wichtige Anekdoten zum Besten.