Datum: 4. April 2015
Wettbewerb: Serie A, 29. Spieltag
Ort: Stadio Olimpico
Zuschauer: 34.425
Roma: de Sanctis – Torosidis, Manolas, Astori, Holebas (70. Yanga-Mbiwa) – Pjanic (68. Paredes), de Rossi, Nainggolan – Florenzi (79. Ibarbo), Ljajic, Iturbe – Trainer Rudi Garcia
Napoli: Andujar – Maggio, Raul Albiol, Britos, Ghoulam – Jorginho, David Lopez – José Callejon (61. Gabbiadini), de Guzman (81. L. Insigne), Mertens – Higuain (76. Zapata) – Trainer Rafael Benitez
Tor: 1:0 Pjanic (25.)
Bericht: Nachdem am Freitag dem Papst bei seiner Karfreitagszeremonie am Kolosseum beigewohnt wurde, blieb es einem bedauerlicherweise vorenthalten, auch den zweiten Heiligen Roms live zu erleben. Francesco Totti, die 38-jährige und immer noch Leistungssport betreibende lebende Legende der Roma, stand einen Tag später leider nicht im Kader der Giallorossi. Ein bitterer Moment, das realisieren zu müssen.
Doch Fußball besteht ja nicht nur aus einem Spieler, sodass es elf andere richten mussten. Der Tabellenzweite hatte das Spiel nahezu durchgängig im Griff und siegte durch das Tor des überragenden Miralem Pjanic. Von Napoli war nichts zu sehen, WM-Finalist Gonzalo Higuain war ein Schatten seiner selbst und wurde ohne jede Torchance 15 Minuten vor Schluss ausgewechselt.
Die gelb-rote Heimkurve sieht fantastisch aus. Einige Lücken aufweisend, konnte sie durchaus oft laut werden und das Stadion mitreißen. Leider fehlt einem, wie auch in Mailand, der Vergleich zur Blütezeit der italienischen Ultras, um das Ganze gerecht beurteilen zu können. Gut vorstellbar, dass da weitaus mehr geht, was Stimmung und Masse angeht. Zu Spielbeginn und auch immer wieder mitten drin gab es etwas Rauch, hier mal eine Fackel, dort mal ein Böller. Alles, ohne dass der Stadionsprecher hektisch das Unterlassen fordert oder der Rest des Publikums unruhig wird. Im Gegenteil, der Italiener an sich ist ja eher emotionaler Natur, war daher ständig damit beschäftigt, alles und jeden zu beschimpfen oder manchmal auch zu bejubeln, sodass er vom Drumherum nicht viel mitkriegt. Ein schönes Schauspiel, welches man sich genüsslich bei dem einen oder anderen Bierchen ansah.
Der Napoli-Block war bis auf etwa 20 bis 30 Menschen leer. Es entzieht sich der Kenntnis warum keine Gäste anreisten, doch im Normalfall wäre Napoli wohl mit Tausenden in Rom eingefallen. Nach dem Ausfall Tottis die zweite Enttäuschung des Tages. Die Roma-Kurve gab sich Mühe, konnte die beiden Haken allerdings nicht ganz wettmachen.