Datum: 7. September 2014
Wettbewerb: Frauen-Bundesliga, 2. Spieltag
Ort: Stadion am Brentanobad
Zuschauer: 1.920
FFC: Schumann – Crnogorcevic (77. Fishlock), Laudehr, Kuznik, Huth – Tanaka (69. Hendrich) – Boquete, Marozsán – Garefrekes, Sasic, Islacker (77. Ando) – Trainer Colin Bell
Duisburg: Thalmann – Himmighofen, Kirchberger, Kiwic, da Silva Costa – Pulver (70. Debitzki), Nati – Geldona (81. Hellfeier), Vonkova, Jacome Silva – Oster – Trainerin Inka Grings
Tore: 1:0 Kuznik (9.), 2:0 Šašić (21.), 3:0 Islacker (48.), 4:0 Kuznik (54.), 5:0 Šašić (56.), 6:0 Marozsan (68., FE)
Bericht: Inzwischen wird ja viel über Frauenfußball in den Medien berichtet und man weiß, welcher Qualitätssprung insbesondere in Deutschland in den letzten Jahren stattgefunden hat. Zeit, sich mal selbst ein Bild zu machen. Meine Entjungferung, das erste Mal Frauenfußball. Live.
Das Stadion am Brentanobad, in dem auch Rot-Weiss Frankfurt seine Heimspiele austrägt, wird gerade umgebaut und auf höhere Aufgaben vorbereitet. Als Krönung wurde ihm ein neuer Rasen gegönnt, welcher exakt dem des Estadio Santiago Bernabéu in Madrid entspricht. Es war demnach alles angerichtet für ein Fußballfest.
Der 1. FFC Frankfurt kann auch durchaus als des Frauenfußballs Pendant zu eben Real Madrid gesehen werden, ist er nicht nur national, sondern auch international eine der erfolgreichsten Mannschaften der Welt. Der Fußball ist technisch sauber und zeigt die Lernwilligkeit der Damen, der Wille zur perfekten Umsetzung der vorgegebenen Taktik ist sehr offensichtlich. Auf der anderen Seite fehlt dem Spiel im Vergleich zum Männerfußball jeglicher Körperkontakt, ich persönlich vermisse da einiges an Aggressivität, Hitzigkeit und vielleicht auch ein bisschen Hass. Doch auch der Damenfußball bildet eine Nische, die von sportbegeisterten Anhängern gefüllt wird und so findet man am Brentanobad eine familiäre Wohlfühlatmosphäre vor, bei der es auch Trommler und ein paar Einheizer gibt.
Das Gefälle in der 1. Bundesliga ist noch recht groß. Die großen Teams wie Frankfurt, Turbine Potsdam, Bayern München oder VfL Wolfsburg setzen sich in der Regel recht schnell vom Rest des Feldes ab, zu dem auch der MSV Duisburg gehört. Letzterer spielt erst seit kurzem in der obersten Liga, denn die Damenmannschaft des insolventen FCR Duisburg wechselte geschlossen zum MSV und wurde dort integriert. Nun versucht die ehemalige Weltmeisterin Inka Grings, den Anschluss an die oberen Tabellenregionen kurz zu halten, was an diesem Tag nicht gelingen sollte. Die Heimelf um Stars wie Kerstin Garefrekes und Simone Laudehr machten in einem klaren Spiel kurzen Prozess mit den Zebras.