Datum: 25. Juli 2013
Wettbewerb: Europa League, Qualifikation, 2. Runde, Rückspiel
Ort: Stadion Piast
Zuschauer: 8.534
Piast: Szumski – Zbozień Klepczyński, Horvath, Król – Izvolt (95. Cicman), Hanzel (73. Docekal), Matras, Podgórski – Jurado (67. Lazdins) – Robak – Trainer Marcin Brosz
Qarabag: Varvodić – Medvedev, Sadygov, Teli, Agolli – Reynaldo, Richard, Qarayev, Nadirov (75. Guseynov) – George (62. Yusifov) – Gelashvili (84. Kapolongo) – Trainer Gurban Gurbanov
Tore: 0:1 George (8.), 1:1 Matras (28.), 2:1 Robak (36.), 2:2 Kapolongo (107.)
Bericht: Der oberschlesische GKS Piast aus Gleiwitz traf im heimischen Stadion, welches übrigens baugleich und damit genauso hässlich wie die Paderborner Arena ist, im allerersten Europapokal-Heimspiel seiner Geschichte auf den aserbaidschanischen Vertreter Qarabag Agdam.
Nach Besichtigung der recht ansehnlichen Innenstadt, die seit März 1945 zu Polen gehört und dem Besuchs des Sendeturms Gleiwitz, der nicht nur das höchste Holzbauwerk der Welt, sondern aus historischer Sicht auch sehr bedeutend ist, ging es mit gefüllten Mägen Richtung Blechbüchse. Vorher etwas zu essen stellte sich als sehr clever heraus, gab es doch im Stadion nichts zu essen und die sehnsüchtige Suche nach Kiełbasa sollte sich als vergeblich herausstellen.
Dafür wurde dem Zuschauer auf dem Platz und auf den Rängen etwas mehr geboten. Der Heimanhang schaffte es recht gut, die hässliche Hintertortribüne nett zu beflaggen, sodass dieser doch etwas Charme verliehen werden konnte. Das ganze Metall hinter und über dem Block trug zudem einen erheblichen Teil dazu bei, dass die Lautstärke des Supports einen angenehmen Pegel erreichte. Besonderes kann man vom Auftritt der Fans des GKS allerdings nichts vermelden. Im Gästeblock tummelten sich vier Menschen mit zwei Aserbaidschan-Fahnen und hüpften und freuten sich, machten zeitweise sogar die Klatscheinlagen der Heimkurve mit. Sehr lustig. Aus Agdam können sie jedoch nicht kommen, diese Stadt gibt es nämlich nicht mehr. Oder besser: sie existiert zwar noch, allerdings nur im zerstörten Zustand, ist seit 1993 besetzt von der armenischen Armee und völlig unbewohnt. Qarabag spielt seither deshalb in der Hauptstadt Baku.
Nach der dortigen 1:2-Niederlage musste Piast also zuhause das Resultat drehen, lag früh mit 0:1 zurück, gab aber nicht auf und drehte die Partie binnen acht Minuten, wobei das 2:1 ein astreiner Fallrückzieher Robaks nach herrlicher Flanke war. So ging es in die Verlängerung, wo sich die technisch besseren Gäste letztlich verdient durchsetzten. Das Tor schoss der dunkelhäutige Spieler Kapolongo mit der Rückennummer 88, feierte sein Tor vor der Piast-Kurve und erntete dafür kollektiv vorgetragene Affenlaute der Gleiwitzer.
1 Responses to 25.07.2013: GKS Piast Gliwice – FK Qarabağ Ağdam 2:2 n.V.