Datum: 8. Juni 2013
Wettbewerb: Speedway-Bundesliga, Lauf 6
Ort: Speedway-Stadion „Eichenring“, Wolfslake
Zuschauer: ca. 1.000
Wolfslake: Patryk Dudek (15 LP), Krzysztof Jabłoński – (15+2 LÜ), Kamil Adamczewski (10+2 LP), Mathias Bartz (4+1 LP), Erik Pudel (3+1 LP), René Deddens (-3 LP)
Landshut: Renat Gafurow (8+2 LP), Kacper Gomólski (13 LP), Wiktor Kułakow (5 LP), Marcel Helfer (8+1 LP), Erik Riss (-2 LP), Mark Riss (DNS)
Bericht: An einem Sonnabend ging es bei herrlichem Wetter in den Speckgürtel Berlins zum vorher schon als „Gigantenduell“ titulierten Match zwischen Wolfslake und dem amtierenden deutschen Meister Landshut. Es handelt sich dabei natürlich nicht um Fußball, sondern um meinen zweiten Lieblingssport Speedway, in anderen Ländern eine große Nummer, in Deutschland eher nur dem Fachpublikum bekannt. Bei meinem letzten Besuch in Wolfslake fuhr für den Gast aus Landshut noch der große Lee Richardson mit, der leider im Mai 2012 bei einem Rennen der polnischen Ekstraliga, der stärksten Speedway-Liga der Welt, in Wrocław ums Leben kam. Ruhe in Frieden.
Auch nach Deutschland färbt die immense Stärke der Liga im Nachbarland ab, viele polnische Spitzenfahrer fahren parallel (wie in dem Sport üblich) auch für deutsche Klubs. Während in Polen oft 20.000 Besucher oder mehr die Ränge säumen, waren es zum ersten Heimlauf der gerade angelaufenen Bundesligasaison immerhin um die 1.000 Zuschauer. Bemerkenswert war die hohe Anzahl polnischer Fans, was jedoch die einfache Erklärung hat, dass Wolfslake und Falubaz Zielona Góra eine enge Kooperation zur aktuellen Saison eingegangen sind und das „Speedwayteam Wolfslake“ in dieser Saison als „Wolfslake Falubaz Berlin“ an den Start geht.
Entsprechend dieser Konstellation wartete die Veranstaltung selbstredend mit einem polnischen Stadionsprecher auf, der jedoch an die ungewollte Komik seines deutschsprachigen Pendants nicht heran kam. Letzterem fehlten häufig die englischen Vokabeln beim Auffordern der Fahrer und so wurde aus „Zwei Minuten für das Starterfeld“ mal schnell „Two minutes for the, äh, Starterfeld“, oder „…for the drivers“ oder „…for the riders“.
Die Aktiven selbst boten an diesem Tag alles, was dem gemeinen Sportfan das Herz erwärmen lässt. Gleich der erste der 14 Läufe begann mit einem Fehlstart, in den weiteren gab es zwei mittelschwere Stürze, aus welchen die Fahrer glücklicherweise unverletzt heraus kamen und auch sonst wurden einem teils sensationelle Fahrmanöver geboten. Wolfslake gab die frühe Führung nie ab und schlug den Rekordmeister mit 14 Punkten Vorsprung. Alles in allem ein perfekter Renntag, bei dem die polnischen Fahrer dominierten und das Finale, vor dessen Durchführung „DJ Turbo noch eine heiße Scheibe“ einlegte, bestritten drei Polen und ein Tatare, der aber den 4. Platz holte und somit standen letztendlich wie erwartet nur Polen auf dem Siegertreppchen – zu der der Stadionsprecher die Fahrer in seiner unnachahmlichen Art heran rief: „Two minutes for the Siegerehrung!“