Datum: 7. März 2018
Wettbewerb: 3. Liga, 28. Spieltag
Ort: Stadion Zwickau
Zuschauer: 7.020
Zwickau: Brinkies – Barylla, Antonitsch, Acquistapace, Lange – Miatke (81. Schröter), Könnecke, Washausen, Bahn (90. Frick) – Eisele (71. Gremse), König – Trainer Torsten Ziegner
Hansa: Blaswich – Rankovic, Hüsing, Riedel, Rieble (79. Väyrynen) – Bouziane (68. Quiring), Henning (88. Evseev), Wannenwetsch, Holthaus – Breier, Benyamina – Trainer Pavel Dotchev
Tor: 1:0 Antonitsch (72.)
Bericht: Eines von drei Drittliga-Stadien, in denen ich noch nicht war, rief am 28. Spieltag nach mir. Das wunderbare Westsachsenstadion dient leider nicht mehr als Heimstätte und vor dem Umzug in die neue Heimat spielte Sachsenring übergangsweise im Stadion Eckersbach des dortigen VfB. Der Ortsteil darf sich größtes Plattenbaugebiet Zwickaus nennen, dessen Wohnblöcke größtenteils seit dem Bau in der DDR-Zeit keinerlei Sanierung unterzogen wurden und den Besucher in längst vergangene Zeiten zurückwirft. Mittendrin steht nun also das neue Stadion, ein merkwürdiges Teil mit 4 Tribünen und Rasenflächen als Eckblock-Füllung.
Der FSV Zwickau, 1950 erster Meister der DDR-Oberliga und 1976 im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger (ausgeschieden gegen den späteren Cupgewinner Anderlecht), spielt seit 2016, das den Aufstieg in Liga 3 markierte, nach langer Zeit wieder Profifußball und die zweite recht souveräne Saison in Folge. Der erste DDR-Meister hatte also den letzten (und damit immer noch und für alle Ewigkeit amtierenden) DDR-Meister zu Gast und in der letzten Saison legten die Fankurven die Messlatte schon ziemlich hoch.
Auch diesmal startete die Veranstaltung mit größeren Aktionen auf beiden Seiten. Die Sachsen entrollten eine Zaunfahne in Form eines Schals über den ganzen Block mit der Aufschrift „Wir gehen drauf für ein Leben voller Schal und Rauch“ und ließen dann auch so einiges an Rauch hinterlassendem Material angehen, während im Gästeblock blaue und weiße Ponchos verteilt wurde und es dazu ebenfalls qualmte. Sicherlich eines Ostduells würdig, in dem auf Heimseite auch wieder befreundete Dynamos aus Dresden die Ultras um Red Kaos unterstützten.
Das Spiel konnte es der guten Stimmung nicht ganz gerecht werden lassen, Freunde von Fußballweisheiten kamen wieder auf ihre Kosten, denn wer vorn die Dinger nicht macht, wie Hansa insbesondere Anfang/Mitte der zweiten Hälfte, kriegt irgendwann unverhofft aus dem Nichts durch einen Eckball das Gegentor und somit blieben die 3 Punkte komplett im Süden der Deutschen Demokratischen Republik. Da Hansas Konkurrenten im Aufstiegskampf allesamt gewinnen konnten, bedeutet das Platz 6 mit 4 Punkten, jedoch noch einem ausstehenden Spiel Rückstand auf Relegationsplatz 3, während Zwickau sich auf Platz 11 fernab aller Abstiegs- oder Aufstiegsszenarien im Mittelfeld einnistet und damit eine sicherlich nicht unerfolgreiche Saison austrudeln lassen kann.