Datum: 22. Oktober 2017
Wettbewerb: Regionalliga Nordost, 12. Spieltag
Ort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Zuschauer: 3.215
BFC: Hendl – Rausch, Malembana, Adomah, Cepni (73. Breustedt) – P. Schulz, Kamm Al-Azzawe – Breitfeld (84. Brand), Cubukcu, Steinborn – Dadashov (80. Rabiega) – Trainer René Rydlewicz
Chemie: Latendresse – Wajer, Karau, Rode (61. Kind), Rodriguez-Schwarz – L. Schmidt (77. F. Schmidt) – Ludwig, Yajima, Heinze, Wendt (77. Böttger) – Hermann – Trainer Dietmar Demuth
Tore: 1:0 Breitfeld (37.), 2:0 Steinborn (55.), 3:0 Malembana (62.)
Bericht: Zu DDR-Zeiten bedeutete diese Begegnung Klassenkampf: der staatlich privilegierte Serienmeister aus Ostberlin gegen die Arbeiter-Clique aus Leipzig-Leutzsch. 30 Jahre später sieht man sich nun auf Augenhöhe wieder, wobei hier eher die Ligazugehörigkeit an sich und nicht der momentane Leistungs- und Tabellenstand als Kriterium heranzuziehen ist. Während der BFC mittelfristig (wie so viele Regionalligisten…) in die 3. Liga aufsteigen will, ist man bei Chemie in Sich-selbst-feier-Laune ob der vor Jahren niemals geglaubten Zugehörigkeit einer solch hohen Liga, nach dem man jahrelang in Kreis- und Landesligen um Punkte kämpfte.
Zum heiß ersehnten Duell im Jahn-Sportpark organisierte die grün-weiße Fanszene dann auch ihren ersten Sonderzug und der 1.000-Mann-Mob, der vom Bahnhof Gesundbrunnen durch den veganer-/öko-/hipsterverseuchten Mauerpark Richtung Stadionhaupteingang geleitet wurde, konnte sich mehr als blicken lassen. Da staunten die Touristen und Jutebeutelträger schon nicht schlecht, was da an „komischen“ menschlichen Gestalten von der Polizei eingekerkert an ihnen vorbeigeführt wurde. Motiviert war der Gästeblock dann letztlich auch über mehr als 90 Minuten, denn noch weit nach Spielende wurde die Mannschaft und sich selbst gefeiert und die Gesänge weit hörbar in den Prenzlauer Berg geschmettert. Auf Seiten Dynamos gab es die üblichen sporadischen Schlachtrufe, denn der weinrotweiße Anhang ist dann doch meist eher mit Gucken und Quatschen beschäftigt und lässt sich vom Spielverlauf mitreißen.
Für den 3:0-Heimsieg reichte dem BFC eine durchschnittliche Leistung, denn bis auf einen verschossenen Elfmeter in Minute 7, der das Spiel durchaus hätte anders laufen lassen können, und einer vergebenen Chance wenige Minuten später gelang es den Leipzigern nicht, für erhöhte Torgefahr zu sorgen.