Datum: 18. Februar 2015
Wettbewerb: Champions League, Achtelfinale, Hinspiel
Ort: Arena AufSchalke
Zuschauer: 54.442 (ausverkauft)
S04: Wellenreuther – Höewedes, Matip, Nastasic – Uchida, Aogo – Neustädter (57. Kirchhoff), Höger (80. M. Meyer), Boateng – Choupo-Moting, Huntelaar (33. Platte) – Trainer Roberto di Matteo
Real: Casillas – Carvajal (82. Arbeloa), Pepe, Varane, Marcelo – Kroos – Lucas Silva, Isco (85. Illarramendi) – Bale, C. Ronaldo – Benzema – Trainer Carlo Ancelotti
Tore: 0:1 C. Ronaldo (26.), 0:2 Marcelo (79.)
Bericht: Die Paarung Schalke gegen Real gab es in der letzten Saison bereits, die Königsblauen konnten dem weißen Ballett ein paar Dinger einhauen und verloren knapp mit 1:6 und 1:3. Diesmal wollten sie das Duell etwas enger gestalten und einige Ausfälle auf Madrids Seite ließen die Hoffnung auf eine Überraschung aufkommen. 50.000 Schalker Fans, 500 echte Real-Fans (davon 10 aus Madrid) und 4.000 Cristiano-Ronaldo-Fans aus’m Ruhrpott durften zu Spielbeginn eine Choreographie der Nordkurve bewundern, die die Mannschaft und Fans motiviert ins Spiel starten ließ.
In der ersten Halbzeit war die Stimmung prächtig, jedenfalls bis – natürlich ausgerechnet – die amtierende Weltheulsuse aus Madeira die Kugel über ihre Haargelmatte ins Netz flutschen ließ. Die Anhänger von CR7 waren nun befriedigt, die Poster zuhause hängen also zu Recht an der Wand. Wobei an dieser Stelle gesagt sei, dass es meinerseits weder fußballerisch noch menschlich etwas an ihm auszusetzen gibt, doch der Personenkult um ihn nervt, das ist bei Messi und co aber nicht anders. Und fast mag es an Schlimmeres erinnern, aber die Fans, die nur wegen ihm ins Stadion kommen, nehmen den echten Schalke- oder Real-Fans den Sitzplatz weg. Und verpassen am besten noch seine besten Szenen, weil sie nur mit ihren Handys rumfummeln. Durch die ständige Verwendung desselben sahen sie also das ganze Spiel und ihr Idol nur auf einem Display … wie zuhause im Fernsehen. Jeder lebt seine Fußballwelt halt anders.
Huntelaar verletzte sich in Hälfte eins und es kam Felix Platte, der sich im letztjährigen DFB-Pokal-Finale der A-Junioren schwer verletzte und es nun zu seinem Champions-League-Debüt brachte. Schön zu sehen. Mit Höwedes, Matip, Meyer, Wellenreuther und Platte standen auf Schalkes Seite ganze fünf Spieler aus der eigenen Jugend auf dem Feld, das sind die Dinge, auf die ein Verein an solch einem Tag stolz sein kann. Jener Platte knallte das Spielgerät 15 Minuten vor Ende gegen die Latte, das Stadion explodierte förmlich, die Stimmung erreichte den Siedepunkt. Jeder spürte, dass jetzt was geht, Aufbruchsstimmung, keinen hielt es mehr auf den Sitzen. Doch Real antwortete gnadenlos und der brasilianische WM-Halbfinalist Marcelo (Brasilien verlor 23:0 oder so gegen Deutschland) nahm sich ein Herz und ließ Ball und Dreiangel eins werden.
Unterm Strich ist das Ergebnis ärgerlich, denn es war mehr drin an diesem Tag.