Datum: 6. September 2014
Wettbewerb: Bayernliga Nord, 11. Spieltag
Ort: Stadion am Schönbusch
Zuschauer: 538
Viktoria: Steigerwald – Fritsch, Alikhil, S. Schmidt, Löhr – Gerhart (80. Kirchner), Cheron, Toch, Schnitzer (85. Desch) – Fiordellisi, Pieper (54. Franz) – Trainer Slobodan Komljenovic
Erlangen: Krieger – M. Müller, Schulze-Zachau, Napolitano, Mai – Gumbrecht, Hinrichs, Wiesenmayer, Kilic – Graine, D. Hofmann (46. Basener) – Trainer Normann Wagner
Tore: 1:0 Toch (21.), 1:1 Hofmann (40.), 2:1 Cheron (55.), 3:1 Schnitzer (66.), 4:1 Desch (71.) 5:1 Toch (81.), 5:2 Hinrichs (86.)
Bericht: An einem heißen Sommertag empfing die Ascheberscher Viktoria den FSV Erlangen-Bruck. Der Gastgeber, immerhin 87. der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga, gehört seit drei Jahren wieder zum Bayerischen Fußballverband, denn aufgrund der geographischen Lage und damit kürzeren und weniger kostspieligen Fahrten zu Spielen war der Verein jahrelang im hessischen Landesverband angesiedelt.
Die Heimstätte Stadion am Schönbusch ist eines der ältesten Fußballstadien Deutschlands, nur sieht man davon leider nicht ganz so viel, weil man in der unterfränkischen Stadt vor etwa 20 Jahren mal ganz tief in die Grabbelkiste des Kuriositätenkabinetts griff und eine Entscheidung hervorzauberte, die recht merkwürdig daherkommt. Da der mögliche Bau von Flutlichtmasten die Sichtachse vom Schloss Johannisburg zum Schloss im Park Schönbusch gestört hätte, musste das Spielfeld um 90 Grad gedreht werden. Die alte Haupttribüne war nun eine Hintertortribüne, einige Zuschauer blieben daher lieber zuhause und irgendwann entschied man sich, mit wenig ansehnlicher Stahlkonstruktion an die Längsseite des Spielfelds eine neue Tribüne zu bauen. Was bis jetzt an sich schon ulkig klingt, findet seine Poente darin, dass die Flutlichtmasten nie gebaut wurden. Jaja, die Regionalpolitik… Eine ähnliche Situation gibt es übrigens beim SV Babelsberg 03, wo die Flutlichtmasten des Karl-Liebknecht-Stadions einklappbar sind, damit das ganze Weltkulturerbe-Gedöns nicht verschandelt wird.
Gegenüber der neuen Haupttribüne jedenfalls machten es sich die Blue Boys gemütlich, unter die sich aber auch einige wohlgenährte weibliche Artgenossen mischten, und trommelten, wedelten und sangen ihre Viktoria durchaus angemessen nach vorn. Selbst ein Wechselgesang gelang und der Funke sprang offensichtlich auf die Mannschaft über. Die Rollen auf dem Platz waren klar verteilt, der Gast stand tief, während Aschaffenburg immerzu neue Angriffe startete. Im zweiten Abschnitt wurden die vielen Chancen dann endlich genutzt und Erlangen mit einem schmeichelhaften 5:2 bedacht. Der Viktoria merkte man an, dass eine Mannschaft auf dem Feld steht, die unbedingt aufsteigen will und zeigte tolle Kombinationen mit klaren Bällen und hoher Geschwindigkeit. Bester Spieler neben Daniel Cheron war Björn Schnitzer, der mit seinen 22 Jahren sicherlich noch viel erreichen kann. Mal wieder einer, den ich weiter beobachten werde, auch wenn mir einzelne Spieler in der Regel relativ egal sind. Aschaffenburg ist nun weiterhin Zweiter mit zwei Punkten Rückstand auf Jahn Forchheim.