Datum: 1. Februar 2014
Wettbewerb: Regionalliga West, 21. Spieltag
Ort: Lohrheidestadion, Bochum-Wattenscheid
Zuschauer: 447
SGW: Fronczyk – Andersen, Grembowietz (7. Kasak), Thamm, Brümmer – Zajas – Enzmann, Sarisoy (46. Canbulut), Kisyna (61. Zaskoku), Buckmaier – Lenz – Trainer André Pawlak
Velbert: Lenz, Pappas, Schultens, Zent, Holt, Kaya, Kosmala (59. Ferati), Hagemann, Janas (72. Bleckmann), Tumanan, Dogan (82. Mühlhause) – Trainer Lars Leese
Tore: 0:1 Dogan (42.), 0:2 Holt (55.), 0:3 Janas (58.), 1:3 Thamm (87.)
Bericht: Auf dem Weg nach Wattenscheid wurde noch Schalkes Multifunktionsarena rechts liegen gelassen, zu der sich schon die Blechlawine aufgrund des Heimspiels von S04 gegen Wolfsburg zusammenschob. Bundesliga kann ja jeder, also weiter rein in den Pott zum Viertliga-Kellerduell zwischen dem ehemaligen Erstligisten Wattenscheid 09 und der SSVg Velbert, die es zwar schon seit 1902 gibt, bisher jedoch noch nicht hochklassig in Erscheinung trat.
Auf der Gegengerade postierte sich die Szene WAT in Höhe der Mittellinie, ein kleiner Haufen, der in der ersten Hälfte für durchgängigen Support sorgte, in der zweiten auch aufgrund des schlechten Spiels der Heimelf diesen etwas einstellte, sich dafür bei einer Velberter Auswechslung vom gegnerischen Spieler provozieren ließ und vier Plastikstangen Richtung Gästebank warf. Eigentlich alles recht lustig, nur der Gästetrainer, hauptberuflich offensichtlich Schauspieler, schnappte sich eines der mörderischen Wurfgeschosse und wedelte diese völlig theatralisch dem Schiedsrichter zu. Um die völlig eskalierende Lage zu beruhigen, wurden die zwei dicksten Ordner vor den Heimblock gestellt und die obligatorische Stadiondurchsage, dass Gewalt keinen Platz im Stadion hat – und das bei etwa 15.000 freien Plätzen – per Knopfdruck den Gewalttätern ins Trommelfell geblasen.
Auch sonst wusste das Wattenscheider Publikum, unter welches sich auch der arbeitslose Arbeitlose und Ex-Spieler Thorsten Fink gemischt hat, in Sachen Niveau zu unterzeugen, wenn es dieses Wort denn als Gegenteil von überzeugen geben sollte. Beim Stand von 0:3 wurde nicht zu Unrecht „nur noch 7“ gebrüllt oder wenn mal wieder ein grottenschlechter Pass ins Nichts keinen Abnehmer fand fachlich einwandfreie Analysen wie „warum steht denn da keiner?“ zum Besten gegeben. Die meisten der 447 Wattenscheider Fans, Besserwisser und Meckerköppe waren beim Ehrentreffer zum 1:3 schon auf dem Weg nach Hause, die Bundesliga-Konferenz fing ja auch schon an.