Datum: 6. November 2013
Wettbewerb: UEFA Champions League, Gruppenphase, 4. Spieltag
Ort: Westfalenstadion
Zuschauer: 65.829 (ausverkauft)
BVB: Weidenfeller – Großkreutz, Subotic, Sokratis, Schmelzer – Bender (75. Hofmann), Sahin – Błaszczykowski (74. Aubameyang), Mkhitaryan, Reus (86. Schieber) – Lewandowski – Trainer Jürgen Klopp
Arsenal: Szczęsny – Sagna, Mertesacker, Koscielny, Gibbs – Ramsey, Arteta – Rosicky (90. Vermaelen), Özil, Cazorla (75. Monreal) – Giroud (90. Bendtner) – Trainer Arsène Wenger
Tor: 0:1 Ramsey (62.)
Bericht: Die Borussia schoss am Freitag den VfB Stuttgart mit 6:1 aus dem Stadion, Arsenal besiegte Liverpool mit 2:0. Beide Teams hatten keine schwerwiegenden Verletzungsausfälle zu vermelden – es war also alles angerichtet für ein großes Fußballfest. Je größer die Erwartungen sind, desto größer kann auch die Enttäuschung werden. So geschehen an diesem Champions-League-Abend im Westfalenstadion.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Arsenal mit erfrischendem Offensivfußball England und Europa begeisterte. Die Engländer stellten sich hinten rein, schossen mit dem ersten Torschuss die Führung und damit den Siegtreffer. Unansehnlich, doch das Ergebnis gibt der Taktik Recht. Dortmund biss sich an dem Abwehrbollwerk die Zähne aus, konnte nur selten ein Raunen der Menge provozieren und steht letztlich mit leeren Händen da.
Für die Stimmung war dieses Ergebnis natürlich Gift. Man merkte dem schwarz-gelben Anhang an, dass er immer an sein Team glaubt, doch mit zunehmender Spieldauer wurde es merklich ruhiger im Kessel, auch wenn es zwischendurch sensationell laut wurde, wenn es die Südtribüne schaffte, das ganze Stadion mit in ihre Gesänge einzubinden. Die Engländer verschafften sich leider, zumindest bis zum Tor, so gut wie gar kein Gehör. In der Innenstadt beim Saufen vor dem Spiel machten sie sich akustisch weitaus deutlicher bemerkbar.
Selbstredend war unser Hostel in Dortmunds Innenstadt voll mit Engländern, die sich beim morgendlichen Frühstück optisch ihrer kurzen, weil durchzechten Nacht nahtlos anpassten. Ein harmonisches Bild.
Was mir sehr negativ auffiel: nach dem Spiel bedankten sich die Gunners zwar artig bei ihren Fans, hielten aber eine riesige Distanz zu ihnen bis zur Strafraumgrenze, das heißt in Summe etwa 30 Meter. Noch auffälliger: die Arsenal-Fans störte das noch nicht einmal. Keine Stimmung, keine Fannähe (im Sinne von Kommunikation) – willkommen England, willkommen Premier League. Wahrscheinlich geht so was da heutzutage nur noch über twitter und facebook.