Datum: 17. Juni 2013
Wettbewerb: Endrunde Deutsche Meisterschaft U19, Halbfinale Rückspiel
Ort: Ostseestadion
Zuschauer: 8.800
FCH: Künnemann – Studzinski, Pägelow, Nauermann, Esdorf – Schlottke (84. Grube), Christiansen, Flath (90. Lüdke), Gebissa (88. Mielke) – Quaschner, Köller (75. Kretschmer) – Trainer Roland Kroos
FCB: Zingerle – Schmitz, Hager, Schwarz, Sallahi (54. Basta) – Oikonomou (84. Leo), Mrowca – Sieghart, Jelisic (68. Seferings), Markoutz (79. Ingmann) – Green – Trainer Marc Kienle
Tore: 0:1 Schwarz (34.), 1:1 Quaschner (66.)
Bericht: Da sichert sich die „Profi“-Truppe des FCH erst einen Spieltag vor Schluss den Klassenerhalt in der 3. Rumpelliga und setzt der katastrophalen Saison mit der 0:3-Niederlage im Landespokalfinale gegen Neustrelitz die Krone auf, lässt Verein und Fans völlig frustriert in die Sommerpause starten und dann kommt die A-Jugend daher und schenkt uns zwei absolute Saison-Highlights. Grund genug, mal wieder mehr als zwei, drei Zeilen über ein Hansa-Spiel dahin zu kritzeln.
Als Tabellenzweiter der Bundesliga-Staffel Nordost/Nord durfte man als einziger Nichtstaffelsieger ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einziehen (richtet sich nach dem Erfolg der einzelnen Staffeln in der Vergangenheit). Nicht nur, dass man mit dem FC Bayern ein attraktives Los zog stimmte positiv, sondern vor allem, dass mit der Auslosung auch feststand, dass das Finale beim Sieger aus der Partie Hansa-Bayern ausgetragen wird. Ein „Finale dahoam“ war also für die A-Jugend das Ziel aller Träume.
Vergangenen Donnerstag konnte in der Allianz Arena vor 5.500 Zuschauern mit einem 2:0-Auswärtssieg der Grundstein gelegt werden, an diesem Montag konnte der Finaleinzug nun perfekt gemacht werden. Unsere Autobesatzung startete recht spät in Berlin, man brauchte ja nach eigenem Ermessen einfach nur ans Stadion fahren, parken, reingehen. Als ob… Verkehrschaos, Stau, elende Parkplatzsuche, unfassbar lange Schlangen vor den Kassenhäuschen. Die A-Junioren von Hansa Rostock haben ein Fußballspiel. Zehn Minuten vor Spielbeginn erreichte man nun die hoffnungslos überladenen Kassen. 20 Minuten waren schon gespielt, als es hieß: keine Karten mehr – alle 8.000 Stück sind verkauft! Dem Rest wurde gesagt: rein mit Euch, auch ohne Karte! So stürmte ein bemerkenswerter Haufen von etwa 800 Leuten Richtung Eingangstore, den verstörten bis ängstlichen Ordnern blieb nur das Toreöffnen und Bestaunen der Massen. Ein schönes Bild, das vor allem zeigt, wie schnell die vergraulten Leute wieder da sind, wenn dort nur elf Spieler auf dem Feld stehen, die für den FCH alles geben.
Da sich die meisten Zuschauer zum Stimmungskern orientierten, der sich auf Höhe der Mittellinie auf der Osttribüne breit machte, war jene Tribüne im Unterrang hoffnungslos überfüllt und so kam leicht südamerikanisches Feeling auf, wo sich jeder irgendwie seinen Platz suchte, um doch noch einen Blick aufs Spielfeld erhaschen zu können. Das 0:1 der Bayern-Bubis machte die ganze Nummer dann auch noch ziemlich spannend, umso mehr waren die Fans gefragt, den eigenen Nachwuchs nach vorn zu peitschen. Dies gelang mit einer sensationellen Stimmung; durchgängig das volle Programm durchziehend, war die Atmosphäre völlig unverkrampft, Opi und Ultra standen zusammen und feierten gemeinsam unseren FCH und als (mal wieder) Nils Quaschner das 1:1 besorgte, wurde die Hütte zum völligen Tollhaus und ich zog mir das erste Mal in dieser Saison die Gänsehaut über den Leib. Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel keine Grenzen, die Mannschaft feierte gemeinsam mit den Fans den großen Erfolg und freute sich so ehrlich und rührend über die sagenhafte Unterstützung, dass man fast sentimental werden wollte.
Nun steht am Sonntag also das Finale im Ostseestadion an. Gegner wird voraussichtlich der VfL Wolfsburg, der das Hinspiel gegen Schalke 04 mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Wer es auch wird, er kann sich auf einen Hexenkessel einstellen. Deutscher Meister wird nur der FCH!