Datum: 1. April 2013
Wettbewerb: Ekstraklasa, 20. Spieltag
Ort: Stadion im. Floriana Krygiera
Zuschauer: 8.000
Pogoń: Pernis – Tadrowski, Hernani, Noll, Pietruszka (19. Lewandowski) – Rogalski, Akahoshi – Budka, Edi Andradina (73. Chałas), Kolendowicz (60. Murayama) – Djousse – Trainer Dariusz Wdowczyk
Lech: Burić – Ceesay, Wołąkiewicz, Kamiński, Henriquez – Murawski (72. Djurdjević), Trałka – Lovrencsics, Hamalainen (61. Linetty), Tonew (81. Możdżeń) – Teodorczyk – Trainer Mariusz Rumak
Tore: 0:1 Kamiński (28.), 0:2 Lovrencsics (48.)
Bericht: Ostermontag. Zwei Tage vor Abfahrt nach Stettin nahm ich noch vom polnischen Brauch Notiz, dass an eben jenem Tag die Frauen traditionell mit Wasser bespritzt werden und die so markierten Weibchen den Bespritzern Eier schenken müssen, sodass derjenige, der am Abend die meisten Eier hat, der große Gewinner ist. Komplizierter Satz, doch „nass“ und „Frauen“ lauten die Stichworte, deren interessante Kombination das immer noch anhaltende Dreckswinterwetter einen dicken fetten Strich durch die Rechnung machte.
So konzentrierte sich die Vorfreude auf den Tag umso mehr auf die immer wieder lustige Zugfahrt mit dem Berliner Pogon-Mob und das Duell zwischen Blau-Rot und Blau-Weiß auf den Rängen. Dieses begann mit der Zugankunft der Kolejorz am sonst stillgelegten Bahnhof direkt am Stadion. Zugeinfahrt über den spärlich von Polizei bewachten Bahnübergang und Insassenausstieg auf den Steig erfolgten (leider) völlig ereignislos. Mit Böllern und Schlachtrufen machte sich Lech deutlich bemerkbar und wurde fortan grüppchenweise ins Stadion gelassen. Letztlich tummelten sich im Gästeblock rund tausend Blau-Weiße, die einen ordentlichen Auftritt mit hoher Mitmachquote hinlegten, welcher jedoch trotzdem hinter meinen eventuell etwas zu hohen Erwartungen zurück blieb. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich Lech seit Jahren nichts Anderes wünscht, als sich in Polens erster Liga wieder mit Pogon messen zu können, war das Ganze doch recht mau. Lediglich nach den Toren wurde geböllert, sonst zeigte Lech keine Aktionen, selbst Anti-Pogon-Schlachtrufe waren nicht oft zu vernehmen.
Der Pogon-Mob formierte sich erst kurz vor Anpfiff geschlossen im Block, gab ein ordentliches Bild ab und konnte auf den Rängen ein ebenbürtiges Duell herbeiführen, was durchaus höher anzurechnen ist bei dem Supportlevel, das Lech vorzugeben in der Lage ist. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hing am Zaun des Pogon-Blocks ein großes Banner mit der Aufschrift „My sginiemy, Pogon nigdy“ – „Wir werden sterben, Pogon nie!“. Passend dazu wurde mit einer Blockfahne dem Vereinsgründer Florian Krygier gedacht, dessen Todestag sich am 31. März bereits das siebte Mal jährte. Unterstützt durch zwei weitere Fahnen (Wikinger und Kickboxer) und reichlich Bengalos gab die ganze Aktion ein ansprechendes Bild ab.
Für etwas Verwunderung sorgte die Tatsache, dass die Kurven auf sich allein gestellt schienen, ging man doch von zahlreicher Unterstützung durch Legia auf Pogon-Seite und Arka auf Lech-Seite aus. Die Anwesenheit jener Gäste war zumindest nicht sichtbar.
Schlussendlich aber doch wieder mal ein hervorragender Fußballabend mit fetzigen Würsten und fettigen Leuten… Umgekehrt natürlich.
Weiterer Bericht und Fotos auch hier zu finden: http://pogonszczecin.de/?p=2822
1 Responses to 01.04.2013: MKS Pogoń Szczecin – KKS Lech Poznań 0:2